Poesie vermag so vieles. Sie kann unsere Gefühle verstärken, auch die schönen Seiten zeigen, uns inspirieren und befreien und sie begleitet uns unser ganzes Leben hindurch. Und für mich ist Rainer Maria Rilke einer der besten Dichter überhaupt.
Ein paar Fakten zu Rilke:
Rilke wurde in Prag am 4. Dezember 1875 geboren und auf den Vornamen René getauft. Rilke starb am 29. Dezember 1926 in der Schweiz er wurde 51 Jahre alt. Der österreichische Dichter änderte seinen Namen allerdings mit einundzwanzig Jahren auf Rainer, um mit seiner Vergangenheit und schweren Jugend abzuschließen. Deutsch war seine Muttersprache und er hatte sich in Prag nie wohlgefühlt. Bereits seine Mutter war unter anderem eine leidenschaftliche Kunst- und Literatur-Liebhaberin. Seine Mutter hat ihn bis zur Einschulung wie eine mädchenhafte Puppe behandelt und ihn mit Mädchenkleidern ausgestattet, weil sie den vorherigen Verlust ihres weiblichen Babys nicht verarbeiten konnte.
Wie eine Ode an das Leben
Mein erstes favorisiertes Gedicht ist wie eine Ode an das Leben und dieses Gedicht hat keinen richtigen Titel. Oft wird es mit den ersten Zeilen: Du musst das Leben nicht verstehen anstelle eines Titels zitiert. Es entstand 1898 in Berlin.
Warum ich das Gedicht mag:
Mir gefällt Rilkes geniale Art zu sagen, dass man sich auch als Erwachsener mal entspannen soll. Wir sollen uns an unsere Kindheit erinnern. Er bringt es mit seinem lyrischen Ratschlag auf den Punkt. Nicht immer so viel knausern, planen und nachdenken, sondern einfach schauen was geschieht.
Prophetische Zeilen
Das zweite meiner Lieblings-Gedichte von Rilke ist wie eine weise Prophezeiung. Es hat den Titel Sonett, stammt aus dem Gedichtband mit Gedichten von 1922 bis 1926 und beginnt mit den Worten Oh das Neue …
Was mir das Gedicht sagt: Das lyrische Ich hat Vorahnungen über Automatismen und neuartige Techniken, spricht warnende Worte und erinnert an die höheren spirituellen Mächte des Universums. Bewundernswert, in welche geistigen Sphären diese Worte einen bringen können!